- rainerbrenk - 15.07.22 07:50
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Der Rückbau der deutschen Kernkraftwerke bleibt ein Jahrhundertprojekt, auch wenn jetzt aufgrund der aktuellen Lage der Energiebranche über eine möglichen Laufzeitverlängerung der 3 noch bis zum Jahresende laufenden KKW nachgedacht wird.
Ein Großteil der nötigen Arbeiten entspricht weitgehend dem Rückbau von herkömmlichen Industrieanlagen, mit viel Bauschutt und Metallen als Endprodukt. Interessanter wird es aber beim Rückbau des sogenannten Kontrollbereiches in einem KKW, wo aufgrund der Strahlenbelastung besondere Sicherheitsvorkehrungen gelten. Alle dort im Rückbau tätigen Personen müssen sicherheitsüberprüft sein und einen gültigen Strahlenpass haben, der nachweist, dass ihre zulässige Jahresstrahlendosis nicht überschritten wird.
Als KTA zertifiziertes Unternehmen verfügt Bardenhagen Horneburg über Techniker, die diese Voraussetzungen erfüllen, und gelegentlich ergeben sich im Rückbau kleine, aber schwierige Spezialprojekte, die von Bardenhagen übernommen werden.
So haben Bardenhagen-Techniker schon mehrfach bei Rohren, in denen kontaminierte Medien waren, durch Rohrfrosten den Austritt dieser Medien verhindert, so dass die Rohre sicher abgetrennt und dann entsorgt bzw. dekontaminiert werden konnten (siehe hierzu Rohrfrosten im Rückbau des KKW Brunsbüttel). Allerdings waren diese Rohre vollständig gefüllt, denn ansonsten ist ein Frosten mit Flüssigstickstoff nicht möglich.
Beim laufenden Rückbau des KKW Gundremmingen in Bayern ging es um das zuverlässige Abdichten der senkrechten Gehäuserohre der Lanzen der Kerninneninstrumentierung, die in die Bodenkalotte des Reaktordruckbehälters eingeschweißt sind und damit zum Herzstück des KKW gehören. Die Gehäuserohre enden im Steuerstabsantriebsraum und sollen im Rahmen des Rückbaus vorbereitend ca. 1,5 m unterhalb der Bodenkalotte abgedichtet und anschließend abgetrennt werden. Hier schied der Rohrverschluss durch Rohrfrosten aus, da die Gehäuserohre an der vorgesehenen Trennstelle von außen nicht erreichbar sind. Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass ein unkontrolliertes Austreten des kontaminierten Wassers aus dem Reaktor von bis zu 25 Liter pro Minute während des Abdichtprozesses verhindert werden musste
Die vollständige Projektbeschreibung finden Sie hier:
Kontakt:
Herr Gerhard Tamke, gtamke@bardenhagen.de
Projektleiter Produkte EST-Group
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