- Neuhaus - 06.07.08 11:51
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Der deutsche Wissenschaftsrat, wichtigstes Beratungsgremium für die Wissenschaftspolitik, hat heftige Kritik an der Qualität der Lehre an deutschen Universitäten geübt. Die Experten bemängeln in ihrer Stellungnahme, die am Montag offiziell veröffentlicht werden soll, dass an den Hochschulen die Lehre einen sehr viel geringeren Stellenwert besäße als die Forschung.
Zu diesem Ergebnis und den sich hieraus ergebenden Empfehlungen ist der Rat auf seinen Plenarsitzungen vom 2.-4. Juli gekommen. Den Professoren stellt das Gremium ein besonders schlechtes Zeugnis aus. Sie seien “weitgehend Autodidakten” und sollten auf Empfehlung des Gremiums “professionell durchgeführte Aus- und Weiterbildungen” in Anspruch nehmen.
Selbst wenn die Lehre und auch die Betreuung der Studierenden offensichtlich vernachlässigt wird, gäbe es nur in Ausnahmefällen Sanktionen, heißt es in dem Dokument. Das Ungleichgewicht zwischen Forschung und Lehre zeigt sich darin, dass eine erfolgreiche Forschung zu neuen Geldern verhilft, mit denen mehr Mitarbeiter eingestellt und eine bessere Ausstattung ermöglicht werden kann.
Wer sich in dagegen in der Lehre engagiert, bekommt lediglich höhere Arbeitsbelastungen durch mehr Studenten und mehr Prüfungen.